Anrede und Schlussformeln sind wichtige Stilmittel in der Geschäftskorrespondenz

Früher war es Usus, einen Brief mit „sehr geehrte/r …“ zu beginnen und „mit freundlichen Grüßen“ zu beenden, manchmal gab es auch ein „hochachtungsvoll“.
Der moderne Korrespondenzstil ist anders: lebhafter, etwas unkonventioneller. Er orientiert sich an der gesprochenen Sprache. Linguisten nennen das „konzeptionelle Mündlichkeit“.

Geschäftskorrespondenz
Foto: www.jost-fotografie

Zeitgemäße Geschäftspost gehört zu den wichtigsten Disziplinen eines jeden Unternehmens. Vielfältige Anreden und Schlussformeln bieten wichtige Stilmittel.

Anredevarianten:

Neutral-klassisch:
„Sehr geehrte/r …,“ ist beim Erstkontakt neutral und unverfänglich, wenngleich es etwas konservativ wirkt.

Formell-höflich:
„Guten Tag, sehr geehrte/r Frau/Herr …,“ klingt etwas aufgelockerter als das distanzierte „Sehr geehrte/r“.

Informell:
„Guten Tag Frau/Herr …,“ ist eine gute Wahl – so begrüßen wir uns auch von Angesicht zu Angesicht.

Vertraut:
„Liebe/r …,“ so kann man tatsächlich nur die Geschäftspost beginnen, wenn man seinen Korrespondenzpartner sehr gut kennt und eine persönliche Ebene aufgebaut hat.

Salopp:
„Hallo“ kann man einsetzen, wenn man eine E-Mail oder einen persönlichen Brief an einen Kollegen verfasst. In einem Geschäftsbrief ist diese Anrede fehl am Platz.

Regional:
„Servus, Guude, Moin Moin, Grissgodd Frau/Herr …,“
Eine Variante, die mir gefällt, vorausgesetzt jedoch, Ihr Angebot hat lokalen Bezug oder Sie wissen, dass der Empfänger Ihres Schreibens aus genau dieser Region kommt. Trifft das zu, ist es eine witzige Alternative.

Schlussformeln:

Neutral-klassisch:
„Mit freundlichen Grüßen“ oder „Mit vielen Grüßen“ ist man auf der sicheren Seite.
Die modernere Variante verzichtet auf „mit“ und verwendet „Freundliche Grüße“ oder „Viele Grüße“.

Informell:
„Grüße an die Ostsee“,  „Grüße nach Heidelberg“, „Grüße aus Frankfurt“, „- machen den Briefabschluss individuell.

„Sommerliche Grüße“, „Regenreiche Grüße aus dem Süden“ etc. sind in E-Mails durchaus eine Alternative für den Abschluss der Korrespondenz. In Geschäftsbriefen mit Bedacht einsetzen!

„Beste Grüße“ hingegen waren früher eine informelle Alternative zu den freundlichen oder herzlichen Grüße. Heute rät man davon ab. Begründung: Es gibt keine „guten Grüße“, eine Steigerungsform schließt sich daher aus.

Vertraut:
„Herzliche Grüße“ oder „Liebe Grüße“ sollten den Geschäftsbrief nur dann beenden, wenn man den Adressaten gut kennt und schätzt.

Salopp:
„Tschüss“, „Adieu“,“Ciao“ kann man nur dann verwenden, wenn man z. B. eine E-Mail oder persönlichen Brief an einen Kollegen verfasst. In einem offiziellen Brief ist diese Grußformel unseriös.

Regional:
„Alla mach’s gut“ , „Dat Leckerst un Best“ , „Viele Griaß“. Als Pendant für die regionale Anrede, kann Ihre Korrespondenz auch mit einer regionalen Grußformel enden. Aber Vorsicht, es muss wirklich passen!