Mini-Bescherungen im Adventskalender verkürzen die Wartezeit auf Weihnachten.
Der Adventskalender ist kein gewöhnlicher Kalender. Er hat eine charmante Geschichte, Bedeutung und einen faszinierenden Zweck – die Zeit zwischen den ersten Tagen des Dezember bis Heiligabend zu täglichen Mini-Bescherungen zu machen.
Heute ist er in der Adventszeit nicht mehr wegzudenken. Seinen Ursprung hatte er im 19. Jahrhundert, wo besonders in religiösen Familien im Dezember 24 Bilder mit religiösen Motiven an die Wand gehängt wurden. Auch beliebt war damals der sogenannte Strichkalender, bei dem die Kinder jeden Tag einen der 24 mit Kreide an die Wand gemalten Striche wegwischen durften.
„Erfinderin“ des süßen Adventskalenders soll eine schwäbische Pfarrersfrau gewesen sein, die 24 Kästchen auf einem Karton zeichnete; auf jedem Kästchen war ein Süßgebäck platziert.
Das erste gedruckte Exemplar soll es Anfang des 20. Jahrhhunderts gegeben haben. Ca. 1920 erschienen dann die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen.

Adventskalender, Advent Calendar, Calendrier de l’Avent
Im 2. Weltkrieg kam es wegen Papiermangels sogar zu einem Druckverbot für Adventskalender. Aber schon Anfang der 1950er Jahre nahmen die Verlage den Weihnachtskalender wieder in ihr Programm. Zunächst verbargen sich nach dem schwäbischen Vorbild Süßigkeiten, meist Schokoladentäfelchen, hinter den Türchen.
Doch inzwischen gibt es nichts, was es nicht gibt und so freuen sich auch immer mehr Erwachsene auf die kleine Bescherung. Hunderte Varianten versüßen so die Weihnachtszeit mit zauberhaften Produkten. Inzwischen sind die Kalender in der Vorweihnachtszeit ein Millionengeschäft – wer hätte das gedacht?