Tipps – wie Satzzeichen Ihren Text beleben

Punkt, Punkt, Komma, Strich

Satzzeichen Punkt

Mit diesen sogenannten „Satzmittelzeichen“ können wir einen Text strukturieren, ordnen, ihm einen Rhythmus geben und ihn lebendig machen. Oft schon geben die Bezeichnungen der Interpunktionszeichen Aufschluss über ihre Bedeutung im Text.

Beginnen wir mit dem Punkt.

  • Der Punkt gehört in die Gruppe der Satzschlusszeichen und beendet eine Aussage, z. B.: Ich setze einen Punkt. Schluss. Aus. Ende.
  • Der Punkt kann aber auch als Abkürzungszeichen benutzt werden, wie bei usw., z. B., etc.
  • Die dritte Einsatzmöglichkeit ist, ihn bei Ordnungszahlen zu verwenden: Biegen Sie die 3. Straße rechts ab, dann die 2. links.

Der Doppelpunkt

  • ist ein Ankündigungszeichen. Das heißt: Er wird gefolgt von Hinweisen und animiert den Leser zum Weiterlesen. Aufgepasst: Montag, 14.02. ist Valentinstag.
  • Der Doppelpunkt leitet aber auch Aufzählungen ein, wie beispielsweise: Zum Expertentag bitte mitnehmen: Flyer, Give-aways, Roll-up, usw.
  • Bei Einleitungssätzen zur indirekten Rede fügen wir den Doppelpunkt ebenfalls ein. Einstein sagte: „Ich denke niemals an die Zukunft, sie kommt früh genug“.
  • Er ist auch ein wunderbares Zeichen, um ein Fazit zu ziehen. Mit anderen Worten: Jetzt ist Schluss.
  • Der Doppelpunkt ist vielseitig einsetzbar, so auch für Angaben in Lebensläufen (Name: …, Geburtsdatum: …) oder Dosierungsanleitungen (Milch: ¼ l, Mehl: 500 g …).
  • Wie den Punkt, findet man auch den Doppelpunkt in Zahlenkombinationen, z. B. bei der Uhrzeit laut DIN 5008: 07:45 Uhr ist Schulbeginn.

Das Komma

  • ist ein Gliederungszeichen und Tempomacher.
  • Es trennt sowohl vollständige Sätze als auch unvollständige Glieder eines längeren Satzes und signalisiert: Weiterlesen, der Satz ist noch nicht beendet.
  • Richtig eingesetzt, ist das Komma eine Bereicherung für den Satz, er schafft Übersicht.
  • Falsch eingesetzt jedoch, kann es den Sinn verändern.
  • Achtung: mehr als 3 Kommata (neu: Kommas) machen einen Satz kompliziert und verschachteln ihn.

Der Strichpunkt (das Semikolon)

  • findet man in Texten mittlerweile selten, in WhattsApp-Nachrichten aber sehr häufig als Smiley 😉
  • Aber im Ernst, es ist inzwischen ein sehr seltenes Satzzeichen. Es ist eine Mischung aus Punkt und Komma und genau das beschreibt seine Funktion. Das Semikolon wird dort eingesetzt, wo ein Punkt zu hart, ein Komma zu schwach wäre. Der Strichpunkt soll da eingesetzt werden, wo man noch ein bisschen Spannung halten möchte, bevor der Satz endet. Beispiel: Der Workshop war aufschlussreich; viele Tricks gelernt, Tipps bekommen.“

Der Gedankenstrich

  • ist ein Gliederungszeichen bzw. Pausenzeichen. In der Regel steht er mitten im Satz oder als Aufzählungszeichen vor einer Gruppe oder Auflistung.
  • Als Einschub hebt er Wichtiges hervor: Sie referierte – und das war bemerkenswert – souverän über ein ihr nicht so geläufiges Thema. Auch hier merkt man, wie sich das Tempo verändert. Der Leser/Sprecher macht quasi eine kurze Gedankenpause.
  • Als Aufzählungszeichen ist der Gedankenstrich beliebt, z. B. bei Diagnosen:
    –          Z. n. Stentimplantation
    –          V. a. Hörsturz
  • Der Gedankenstrich kann auch widersprüchliche Aussagen besonders plastisch hervorheben: Das Projekt ist lukrativ – könnte aber auch überfordern.

Das Fragezeichen

  • steht zum einen nach Fragewörtern wie: wo, warum, weshalb, wieso, wann? Das Satzzeichen steht aber auch am Ende von Fragesätzen: Gehst Du auf das Konzert?
  • In Kombination mit dem Ausrufezeichen stellt es Fragen etwas auf den Kopf oder anders herum, es deutet auf Verwirrung: Was soll das denn?!

 Das Ausrufezeichen

  • steht nach Ausrufen, Befehlen oder auch Bitten: Hey! Lass’ das bitte liegen! Bitte komm’ jetzt!
  • In Klammern gesetzt, hebt es eine Aussage besonders hervor: Er hat einen BMI von 55 (!), das kann nicht gesund sein!
  • Ausrufezeichen können auch in Kombination mit einem Fragezeichen stehen (siehe oben).

Klare Sprache – einfache Sätze – rhythmische Interpunktion: guter Text!